Im Sommer 1970 erlebten wir, die Klasse 7a von Herrn Glackemeyer, einen unvergesslichen Ausflug zum Drachenfels. Es war unsere allererste Klassenfahrt, eine Premiere für uns Schüler, denn bis dahin gab es nur die sogenannten Wandertage. Diese waren im Schulgesetz vorgesehen und bestanden meist aus Wanderungen durch die nähere Umgebung – was uns Schüler damals wenig begeisterte. Doch die Idee einer “Klassenfahrt zum Drachenfels und Düsseldorfer Flughafen” mit dem Bus war etwas komplett neues und ein echtes Highlight.
Die Fahrt war mit einem Unkostenbeitrag von 10 DM pro Schüler verbunden, zusätzlich sollten wir 5 DM Taschengeld mitbringen. Für mich war die Teilnahme lange ungewiss, da meine Mutter das Geld nicht bezahlen konnte oder wollte. Jede Erinnerung an die Deadline im Unterricht war für mich ein peinlicher Moment. Doch Frau Brüggemann, unsere Elternpflegschaftsvorsitzende, versicherte mir eines Tages, als ich bei Alfred (Freddi) zu Hause war: „Ich rede mit ihr. Und wenn ich nicht erfolgreich bin, zahle ich für dich.“ Eine unglaublich coole Frau – und sie hielt Wort. Dank ihr konnte ich teilnehmen.
Der Tag begann früh mit einer Busfahrt, organisiert vom Reiseunternehmen Hortlik, das damals häufig von der Gerhart Hauptmann Realschule für Jungen gebucht wurde. Frau Brüggemann begleitete uns mit viel Engagement, und die Stimmung war ausgelassen, als wir mit der Fähre „Drachenfels“ den Rhein überquerten.
Auf der Überfahrt schoss ich ein besonderes Foto: Herr Glackemeyer und Frau Brüggemann, beide mit stilvollen Sonnenbrillen, im Hintergrund unsere Schulkameraden Ehlert, Stoll, Lampe und Schmitt. Und ich vergass hervorzuheben: Herr Glackemeyer mit seiner unvermeidlichen Aktentasche. Ich habe zwar keine Ahnung wofür er sie bei einem Schulausflug brauchte, aber sie war sein ständiger Begleiter.
Es war einer dieser Momente, die die Zeit stillstehen lassen, eingefangen in Schwarz-Weiß.
Nach der Ankunft spazierten wir durch den malerischen Ort Königswinter, bevor wir uns an den Aufstieg zum Drachenfels wagten. Die Mühe wurde mit einer beeindruckenden Aussicht belohnt. Ich erinnere mich noch an ein weiteres Foto, das ich von der Ruine des Drachenfels gemacht habe – ein imposanter Anblick, der den Rhein überblickt. Ein weiteres Bild zeigt mich selbst vor der Ruine, nicht besonders glücklich aussehend, aber dennoch stolz auf das Erlebte eines solchen besonderen Tages.
Auf der Rückfahrt machten wir einen besonderen Halt: den Düsseldorfer Flughafen. Für uns Schüler war dies ein absolutes Highlight, denn damals war es ein Erlebnis, Flugzeuge beim Starten und Landen vom Touristenpunkt aus zu beobachten. Zwei Bilder, die ich dort aufnahm, zeigen die Start- und Landebahn, eingefangen in der Magie eines Tages voller Abenteuer und Entdeckungen.
Diese Klassenfahrt bleibt mir als ein Tag in Erinnerung, an dem wir nicht nur Sehenswürdigkeiten erlebten, sondern auch als Gemeinschaft wuchsen. Frau Brüggemann war unermüdlich darum bemüht, dass es uns an nichts fehlte, und Herr Glackemeyer führte uns mit seiner ruhigen Art durch den Tag. Hier noch weitere, wenn auch durch die Dekaden in Mitleidenschaft gezogene, Fotos.